Freitag, 21. August 2009

Pharmazeutische Kompetenz ( Teil II )

Editorial von Peter Ditzel DAZ-20.08.09
Unsere pharmazeutische Kompetenz

" [ ... ]
In den USA, dem Land, das als Vorreiter von Ketten und Discount-Drugstores gilt, hat unter Pharmazeuten seit einiger Zeit ein Umdenken stattgefunden. Man hat erkannt, dass die Ausbildung des Apothekers viel zu schade ist, als dass sie in Kettenapotheken verkümmert. Die Initiative für dieses Umdenken geht von einigen Universitäten aus. Sie haben bereits angefangen, in die Ausbildung Lehrinhalte zu integrieren, durch die die Pharmazeuten befähigt werden, ihre heilberufliche Kompetenz besser herauszustellen. Die Verantwortlichen setzen auf die Erkenntnis, dass unsere Zukunft nicht darin liegt, noch mehr Arzneimittelpackungen zu verkaufen, sondern unsere Kompetenz als Arzneimittelfachmann dafür einzusetzen, die Arzneimitteltherapie für den Patienten und für die Kostenträger zu optimieren. An der School of Pharmacy von Minneapolis im Bundesstaat Minnesota beispielsweise verfolgt man diesen Weg schon seit geraumer Zeit. Als ich dieses pharmazeutische Institut im vergangenen Jahr besuchte, dachte man dort bereits konkret über die Verwirklichung einer Vision des Apothekerberufs nach: der Apotheker als Therapiemanager. Man arbeitete dort ein neues Programm an vorgeschriebenen Pflichtpraktika aus, die während des Studiums oder danach zu absolvieren sind. Hierzu gehört u. a. auch „Patient Care” oder Praktika im Krankenhaus und in einer Krankenhausapotheke. Zu den Lehrinhalten dieser Praktika gehört auch das Medication Therapy Management, bei dem der angehende Apotheker lernt, sein Wissen in den Dienst der Medikationsberatung einzubringen. Neu ist, dass ein solches Pflichtpraktikum aufgrund der Beziehungen des pharmazeutischen Instituts von Minneapolis zu einer deutschen Apotheke auch hier abgeleistet werden kann. Unser Beitrag auf Seite 54 beschreibt den Aufbau des neuen Pflichtpraktikums, die Erfahrungen damit und den Austausch von Studenten, die in dieser Apotheke in Deutschland mitarbeiten durften.

Arbeiten wir weiter daran, dass wir unsere pharmazeutische Kompetenz einbringen können, dass sie anerkannt wird und dass sie ins Zentrum unseres Berufs rückt. Nur dann kann man sagen: Es gibt keine Alternativen zum Apotheker."
.
mfG

Keine Kommentare: