Samstag, 1. August 2009

Däinghaus: Ich bin dann mal weg

"Der Gründer der Internet-Apotheke DocMorris verlässt zum 31. Juli 2009 das Unternehmen. Er werde DocMorris weiterhin beratend zur Seite stehen und so der Unternehmensgruppe eng verbunden bleiben, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Im Zuge der Eingliederung von DocMorris in den Celesio-Konzern seien die Geschäftszweige Versandhandel und «Vor-Ort-Geschäft» in eigenständige Gesellschaften überführt worden. Däinghaus habe seine Führungsaufgaben Schritt für Schritt an Experten für die einzelnen Bereiche übergeben. Die Markenpartnerschaft mit Apotheken liegt in den Händen des Apothekers Thomas von Künsberg Sarre , wie DocMorris am Vortag verkündete. Bundesweit kooperieren bisher etwa 150 inhabergeführte Apotheken mit DocMorris. Für die Finanzen der DocMorris-Gruppe zuständig bleibt Michael Veigel .
Däinghaus hat sich in der Vergangenheit bei Apothekern immer wieder durch gezielte Provokationen unbeliebt gemacht, indem er sich als «kreativer Zerstörer» der inhabergeführten öffentlichen Apotheke feiern ließ. In der Außendarstellung stand er als Synonym für sein Unternehmen. Nachdem 2007 der Pharmagroßhändler Celesio/Gehe DocMorris übernommen hatte, wurde es deutlich stiller um ihn. Ob die herbe Schlappe im Fremdbesitzverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof im Mai eine Rolle bei Däinghaus’ Abgang spielte, ist noch offen. (dr)"
(Quelle : 23.07.2009 PZ )
Dazu die persönliche Verabschiedung Ralf Däinghausens in Form von Schliessung des DocMorris-Blog

Wurde schon einmal die Frage in der pharmazeutischen Fachpresse und in selbstkritischen Apotheker-Zirkeln gestellt und diskutiert , u.a. in der Apotheken-Gewerkschaft oder bei den Alternativen (?) , ob der Weggang/Abgang von Mister-Morris möglicherweise die Voraussetzung in Celesios-Planung ist, daß die Marke DocMorris nun doch den DAV-Rahmenverträgen mit den Sozialgesetzbuch"partnern" beitreten darf ?

Bringt der Weggang von Mister Morris die Apotheken in eine zusätzliche "Zwickmühle" , die die Apotheken im Thema (Generika)"Austauschbarkeit" zu bewältigen haben als Spagat zwischen (6.000) Wirkstoff-Kriterium und (marketinggesteuerter 120.000) Indikations-Produkten ?
" Apotheker werden zerrieben
Berlin - Die Apotheker bleiben in der Zwickmühle: In den Verhandlungen über die Austauschbarkeit von Generika zwischen dem Spitzenverband der Krankenkassen und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) gibt es bislang keine Einigung. Eine Klarstellung zur Aut idem-Regelung im Rahmenvertrag steht weiterhin aus.
Die Kassenvertreter hatten dem Vernehmen nach vorgeschlagen, dass die Software in der Apotheke nur noch die Austauschkriterien Wirkstoff, Packungsgröße und Wirkstärke sowie die Darreichungsform ausweisen soll. Hinweise auf die Indikationen sollten demnach komplett entfallen. Im Zweifel müsste der Apotheker dann die Indikation im Gespräch mit dem Patienten erfragen.
Der DAV lehnte diesen Vorschlag ab. Die Kassen konnten sich andererseits offenbar nicht für ein Ampel-Modell erwärmen, das der DAV zur Unterstützung der Apotheker in die Software integrieren wollte.
Vom aktuellen Stand der Verhandlungen ist man beim DAV enttäuscht: „Es läuft darauf hinaus, dass uns die Hersteller und Krankenkassen in eine Zwickmühle bringen“, sagte ein DAV-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Beide seien „auf klarem Konfrontationskurs“. Tatsächlich lehnen die Hersteller eine Haftung für ihre Präparate ab, wenn diese außerhalb der zugelassenen Indikationen abgegeben werden. Die Kassen drohen auf der anderen Seite mit Retaxationen, wenn der Apotheker nicht substituiert. „Dieser Streit wird auf dem Rücken der Apotheker und Patienten ausgetragen“, so der DAV-Sprecher "
Quelle : Apotheke-Adhoc
siehe hierzu die Konträrargumentation Bioäquivalenz statt Indikaton !
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Welche "Zwickmühlen" gibts noch ?
außer DAV-Konkurrenz "mit" Kohl-Franchise , Verbands-(Un)wesen , Verblisterung , e-Gesundsheitscard, "drohendes" Ärzte-Dispensierrecht (operativ prodsa-Modell der Sanitätshaus-Branche), Software-Oberherrschaft, Apo-Bank-Heuschrecken ?
provokativ : Automatisierung als Ablösung des "sprechenden/beratenden Schubladenziehers" ???
(Anm.: leider nachträglich zensiert/selektiert -> Ministerin zu Gast bei ROWA )
siehe hierzu auch die Advokatenspiele :-) des hin+her
.
mfG

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